Gastroenterologie & Trinknahrung – Richtig ernähren, wenn der Bauch drückt

Fast jeder Mensch ist schon einmal an sogenanntem „Brechdurchfall“ – auch als „Magen-Darm-Grippe“ bekannt – erkrankt. Magen-Darm-Infektionen (Gastroenteritis) gehören weltweit mit Abstand zu den häufigsten Krankheitsbildern. Meist gehen die Beschwerden genauso schnell, wie sie gekommen sind. Kehren sie aber häufig wieder zurück oder werden sogar chronisch, ist die Magen-Darm-Heilkunde in Verbindung mit der Ernährungsmedizin gefragt. Denn Magen-Darm-Erkrankungen können oft auch zu Mangelernährung führen.



Gastroenterologie – Was ist das?

Wenn der Bauch drückt, es zu Schluckbeschwerden, Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kommt, sind das klassische Krankheitssymptome für den Gastroenterologen. Er behandelt alle Erkrankungen rund um den Verdauungstrakt, also die Speiseröhre, den Magen, Dünn- und Dickdarm, genauso wie die damit verbundenen Organe Leber, Gallenwege und Bauchspeicheldrüse. Dazu zählen unter anderem chronisch-entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, aber auch Reizdarmsyndrom (RDS) sowie Dickdarmentzündungen (Divertikulitis), Magengeschwüre oder die Refluxkrankheit. Bei der Diagnose und Therapie muss der Gastroenterologe immer auch die Ernährung seiner Patienten im Blick haben.



Warum führen Magen-Darm-Krankheiten zu Mangelernährung?

Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen – Verdauungsbeschwerden sind unangenehm und beeinflussen unsere Ernährung unmittelbar. Der Patient wird appetitlos und nimmt in dieser Zeit weniger Nahrung als gewohnt zu sich. Zusätzlich sorgt die Krankheit selbst für große Flüssigkeitsverluste, eine verminderte Nährstoffaufnahme im Darm (Malabsorption) oder die mangelhafte Aufspaltung der Nährstoffe (Maldigestion). Durch den Mangel an Nährstoffen und Energie kommt es zu ungewolltem Gewichtsverlust. Ein geschwächter Körper kann sich auch immer weniger selbst gegen die Krankheit zur Wehr setzen. So gerät der Patient in einen gefährlichen Kreislauf, den er nur durch gezielte Intervention – Ernährungsberatung, Ernährungsumstellung oder Ernährungsunterstützung zum Beispiel durch hochkalorische, medizinische Trinknahrung – durchbrechen kann.



Magen-Darm-Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen lassen sich Entzündungen, Infektionen und Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt schon frühzeitig erkennen und behandeln. Viele Krankenkassen übernehmen dafür sogar die Kosten, weil die Früherkennung dieser Krankheiten die Erfolgsaussichten einer Therapie nachweislich erhöhen. Bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden, die nachweislich nicht auf Krebs, andere chronische Erkrankungen oder Nahrungsunverträglichkeiten zurückzuführen sind, lautet die Diagnose in der Regel „Reizdarm“. Auslöser dafür können Stress oder eine psychische Erkrankung sein, aber auch eine gestörte Darmflora oder empfindliche Darmschleimhaut. Alle gastroenterologischen Erkrankungen haben gemeinsam, dass sie fast immer zu negativen Veränderungen in der Ernährung führen. Und immer dann, wenn wichtige Nährstoffquellen fehlen, droht Mangelernährung.



Symptome lindern – Mangelernährung vorbeugen

Einem Nährstoffmangel lässt sich normalerweise leicht durch ernährungstherapeutische Maßnahmen vorbeugen. Wichtig dabei ist die Unterstützung durch geschultes Personal, insbesondere dann, wenn schon erste Mangelerscheinungen vorliegen. Der Hausarzt oder die Medizinische Fachangestellte (MFA) können Betroffene und ihre Angehörigen in allen Ernährungsfragen beraten und begleiten. Um die Beschwerden dauerhaft zu lindern, ist es wichtig, für die Patienten einen Ernährungsplan zu entwickeln, der zugleich ausgewogen ist und aus gut verträglichen Lebensmitteln zusammengestellt wird. Die ideale Ernährung sieht je nach Ausprägung der Krankheit und der Lebensmittelverträglichkeiten und -vorlieben unterschiedlich aus. Grundsätzlich wird empfohlen, auf ballaststoffreiche Lebensmittel zurückzugreifen und dagegen auf scharfes Essen besser zu verzichten. Daneben ist es wichtig, immer viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, vorwiegend stilles Wasser und verträgliche Kräutertees.



Medizinische Trinknahrung als Ergänzung

Reicht die normale Ernährung bei der Versorgung eines Patienten mit ausreichend Energie und Nährstoffen nicht mehr aus, kann hochkalorische, medizinische Trinknahrung helfen. Sie kann sowohl ergänzend als zusätzliche Zwischenmahlzeit eingesetzt werden oder vorübergehend auch komplett nahrungsergänzend durch den Arzt verschrieben werden. Das kann vor allem hilfreich sein, wenn der Betroffene aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung selbst keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen oder bei sich behalten kann. Mit einem Ernährungstagebuch lässt sich das Essverhalten genau dokumentieren und gegebenenfalls besser einstellen. Mehr zur Einnahme der gebrauchsfertigen Drinks, die den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen, gibt’s unter trinknahrung.pro.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.