Ernährung nach Schlaganfall

Schlaganfallpatienten haben – abhängig von der Schwere der Erkrankung – mit zahlreichen körperlichen Einschränkungen wie beispielsweise Lähmungen zu kämpfen. Oft betreffen diese auch den Kopf-Halsbereich und können zu Schluckstörungen führen. Kau- und Schluckbeschwerden sind wiederum zwei der häufigsten Ursachen für krankheitsbedingte Mangelernährung, deren Folgen eine kontinuierliche Gewichtsabnahme sein kann. Da die richtige Ernährung nach einem Schlaganfall für eine erfolgreiche Rehabilitation jedoch von großer Bedeutung ist, muss von Anfang an darauf geachtet werden, dass Schlaganfallpatienten sich bedarfsdeckend ernähren.



Risikofaktoren und Folgen eines Schlaganfalls

Das Schlaganfallrisiko steigt mit dem Alter. Zudem wird es durch eine ungesunde Lebensweise begünstigt. Zu den Risikofaktoren gehören ein hoher Blutdruck, Nikotingenuss und schlechte Blutzucker- sowie Cholesterinwerte. Wer dagegen regelmäßig Sport treibt, auf eine gesunde Ernährung achtet und Übergewicht vermeidet, senkt das Schlaganfallrisiko deutlich. Bei der plötzlich eintretenden Erkrankung handelt es sich um eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Je nach Schwere kann es zu gravierende Folgen für die Funktionen des Zentralnervensystems kommen und zu körperlichen Einschränkungen führen. Zu den häufigsten zählen Lähmungen, Gleichgewichts- und Körperwahrnehmungsstörungen sowie Probleme mit dem Sprechen, Sehen und Schlucken.



Folgen von Gewichtsabnahme und Unterernährung

Nach einem Schlaganfall leiden Betroffene nicht nur unter körperlichen Einschränkungen wie etwa Schluckstörungen, sondern sie fühlen sich häufig generell antriebslos, sind müde und verspüren keinen Hunger. Werden dem Körper als Folge einer solchen Appetitlosigkeit nicht genügend Nährstoffe zugefügt, erholt er sich schlechter von den Auswirkungen des Schlaganfalls. Denn krankheitsbedingte Mangelernährung kann die Leistungsfähigkeit der inneren Organe beeinträchtigen und Heilungsprozesse verlangsamen. Der Körper benötigt – insbesondere wenn er mit einer Erkrankung fertig werden muss – eine ausgewogene und gesunde Ernährung.



Wichtig: Ernährung nach Schlaganfall

Eine gesunde Ernährung deckt zum einen den akuten Bedarf an Nährstoffen und zum anderen sorgt sie dafür, dass die Energiereserven immer wieder aufgefüllt werden. Geschieht dies nicht, kommt es zu Gewichtsabnahme und Muskelverlust. Krankheitsbedingte Mangelernährung mindert die Lebensqualität spürbar und beeinflusst die Rehabilitation von Schlaganfallpatienten negativ, da sie unter anderem kontraproduktiv für das erneute Erlernen von Bewegungsabläufen ist. Daher sollte Betroffenen so früh wie möglich geholfen werden, da sie sonst Gefahr laufen, in den Kreislauf der krankheitsbedingten Mangelernährung zu rutschen. Spezielle, individuell abgestimmte Ernährungstherapien helfen dabei.



Trinknahrung als ergänzende Ernährung nach Schlaganfall

Der Ernährungsplan während der Rehabilitation sollte insbesondere bei Patienten mit Schluckstörungen Mahlzeiten und Getränke vorsehen, die an die Schluckfähigkeit und den Energie- und Eiweißbedarf des Patienten angepasst sind. Vor allem in der Akutphase nach dem Ereignis oder bei schwerwiegenden Lähmungen sind Betroffene oftmals gar nicht dazu in der Lage, selbst zu kochen oder normale Speisen in ausreichender Menge zu sich zu nehmen. Damit der erforderliche Nährstoffbedarf dennoch gedeckt und krankheitsbedingte Mangelernährung verhindert wird, kann medizinisch Trinknahrung die Ernährung ergänzen oder auch ganze Mahlzeiten ersetzen. Die gebrauchsfertigen Drinks enthalten Energie, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente in konzentrierter Form, sodass einer krankheitsbedingten Mangelernährung entgegengewirkt werden kann. Bei anhaltenden Schluckstörungen nach einem Schlaganfall eignen sich besonders konsistenzadaptierte Trinknahrung als hochwertige Ernährungsunterstützung. Diese werden in Form von Desserts oder Fruchtpürees angeboten und sind für die Patienten einfach und sicher zu verzehren.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.