Mangelernährung nach operativen Eingriffen

Eine Operation bedeutet Stress für den Stoffwechsel – und zwar im Vorfeld, währenddessen und danach. Patienten, die einen guten Ernährungszustand aufweisen, verkraften einen operativen Eingriff in der Regel problemlos. Gibt es jedoch schon vor der Op Anzeichen von Untergewicht und Mangelernährung, erhöht sich das Risiko für Komplikationen, was unter anderem zu längeren Krankenhausaufenthalten führen kann. Auch ein unzureichender Energie- und Nährstoffbedarf in der Genesungsphase wirkt sich negativ auf die Regeneration aus.



Untergewicht und Unterernährung vor einer Op

Damit die Veränderungen des Stoffwechsels nach einer Operation nicht zu Problemen führen, sollten Patienten bereits vor dem Eingriff auf eine nährstoffreiche Ernährung achten. Auf dem Speiseplan dürfen insbesondere kalorienreiche Lebensmittel nicht fehlen, damit der Körper Reserven anlegt. Es ist immer von Vorteil, präventiv ein Polster zu schaffen, da sich die Nahrungsaufnahme nach einer Op wegen Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit oder Schmerzen über einen längeren Zeitraum schwierig gestalten kann. Zu den Folgen von Untergewicht und Unterernährung gehört darüber hinaus häufig ein geschwächtes Immunsystem. Aufgrund der Infektionsgefahr während und nach einem operativen Eingriff sollte es jedoch immer in höchster Alarmbereitschaft sein. Dafür braucht es Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe.



Mangelernährung und Gewichtsverlust nach Op

Unmittelbar nach einer Operation verlangt der Körper zunächst nach viel Flüssigkeit. Im zweiten Schritt sollten vor allem Eiweiße fester Bestandteil der Ernährungstherapie sein. Eine energie- und eiweißreiche Kost hilft dem Körper alle Funktionen wieder herzustellen und verringert die Gefahr von Wundheilungsstörungen. Je nach Operation klagen Patienten aber insbesondere nach einem Eingriff über Appetitlosigkeit, Übelkeit und Schmerzen beim Schlucken. Das erschwert eine ausreichende Ernährung und erhöht das Risiko von Mangelernährung und Untergewicht deutlich. Ein Gewichtsverlust nach der Op ist deshalb häufig gegeben.



Gesunde Ernährung vor und nach einer Op

Grundsätzlich gilt: Je besser der allgemeine Gesundheitszustand eines Patienten ist, desto schneller steckt er einen operativen Eingriff weg. Der richtigen Ernährung kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Mindestens zehn Tage vor der Op sollte die Energie-, Eiweiß- und Nährstoffzufuhr erhöht werden. Das gilt vor allem für Menschen, die an Untergewicht aufgrund von Mangelernährung leiden. Wer aus Appetitlosigkeit wenig isst, nimmt im Laufe des Tages besser viele kleine Mahlzeiten zu sich als eine mächtige Portion. Das belastet weniger und die Energie wird vom Körper besser aufgenommen. Sowohl vor als auch nach einer Operation gehören eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch, Eier, Milchprodukte, Kartoffeln, Reis, Nudeln und mageres Fleisch zur Ernährungstherapie.



Trinknahrung in die Ernährungstherapie integrieren

Viele Patienten sind vor einer Op nervös, was sich negativ auf die Ernährung auswirken kann. Nach einem medizinischen Eingriff können Schmerzen wiederum die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Ist eine ausgewogene Ernährung aus eigener Kraft nicht möglich, stellt Trinknahrung eine empfehlenswerte Ergänzung dar. Abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse enthält sie besonders viel Energie, Eiweiß und Nährstoffe, sodass der erforderliche Bedarf leichter gedeckt werden kann. Dank ihrer flüssigen Konsistenz gestaltet sich die Einnahme von Trinknahrung äußerst einfach und verlangt von angeschlagenen Patienten keine große Anstrengung. Ein Glas versorgt den Körper bereits gezielt mit wertvollen Nährstoffen, die für die Wundheilung und die grundsätzliche Genesung nach einer Operation notwendig sind.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.