Mangelernährung bei Kindern

In der Pädiatrie, der Kinderheilkunde, sind Fälle von Unterernährung im Kindesalter kein seltenes Phänomen. Häufig sind chronische Erkrankungen, insbesondere neurologische Beeinträchtigungen dafür verantwortlich, dass es zu Mangelernährung bei Kindern kommt. Da die ersten beiden Lebensjahre nicht nur sehr wichtig für die Gewichtsentwicklung und das Längenwachstum, sondern auch für die Entwicklung von Gehirn und Organen sind, werden Körpergewicht und -größe im Kleinkindalter regelmäßig kontrolliert und protokolliert, um Probleme bei der gesunden Entwicklung des Kindes frühzeitig zu erkennen. Wachstumstabellen geben Richtwerte, wie ein altersgerechtes Wachstum aussieht.



Erhöhter Nährstoffbedarf im Kleinkindalter

Zum Wachsen benötigt jeder Mensch Nahrung, besonders Eiweißbausteine und Kalorien sowie Vitamine und Mineralstoffe . Dieser erhöhte bedarf muss vor allem in den intensiven Wachstumsphasen gedeckt sein, von denen die erste direkt nach der Geburt einsetzt und die wohl bedeutendste im Leben eines Menschen ist. Das Körpergewicht verdoppelt sich in den ersten 6 Monaten und das Gehirn wächst in den ersten 12 Monaten bereits auf 75 Prozent der Größe im Erwachsenenalter an, die Nierenfunktion wird komplett ausgebildet und der Zahndurchbruch beginnt. Beim Eintritt in das Pubertätsalter kommt es zum nächsten Wachstumsschub. Wird dieser erhöhte Nährstoffbedarf nicht durch gesunde und ausgewogene Lebensmittel gedeckt, kann dies zu einer Gedeihstörung bzw. Mangelernährung führen.



Was sind die Ursachen für Mangelernährung bei Kindern?

Kinder wachsen ganz unterschiedlich. Weicht das Körpergewicht im Verhältnis zur Größe jedoch deutlich von den Richtwerten (Perzentilen) ab, sollten Eltern frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um die gesunde Entwicklung des Kindes zu gewährleisten. Unzureichende Aufnahme von Nahrung infolge von Appetitlosigkeit, Übelkeit und/oder Nährstoffverluste bei Durchfall oder Erbrechen aufgrund von Erkrankungen wie die infantile Zerebralparese oder die Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose können Ursache für ungewollten Gewichtsverlust und eine damit einhergehende Mangelernährung sein. In Krankheitsfällen wie diesen ist eine auf das betroffene Kind abgestimmte Ernährungstherapie besonders wichtig.



Die Folgen von Mangelernährung

Symptome wie eine andauernde Appetitlosigkeit oder eine stete Abnahme des Körpergewichts können sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf eine Mangelernährung hinweisen. Zu den Folgen einer unzureichenden Ernährung im Kleinkindalter gehören Wachstumsverzögerungen und im schlimmsten Falle irreversible Beeinträchtigungen in der physischen, motorischen und geistigen Entwicklung. Je länger der Zustand der Unterernährung anhält, desto mehr Probleme können auftreten, weil das Immunsystem geschwächt wird. Das erhöht die Anfälligkeit für Erkrankungen und Entzündungen und wirkt sich negativ auf die allgemeine Lebenserwartung und Lebensqualität aus. Weitere Informationen zu Mangelernährung, welche Folgen sie haben kann und wie sie behandelt werden kann, finden Eltern, Angehörige und Interessierte unter den häufig gestellten Fragen.



Der Einsatz von Trinknahrung bei mangelernährten Kindern

Eine mit dem Arzt abgestimmte Ernährungstherapie hilft dabei, die Nährstoffzufuhr bei Kindern in der Entwicklung, die aufgrund von Erkrankungen oder temporären Beeinträchtigungen auf normalem Wege nicht genügend Kalorien aufnehmen können, zu unterstützen. Wenn fehlender Appetit oder Probleme bei der Nahrungsaufnahme verhindern, dass das Kind genügend Kalorien und Nährstoffe zu sich nimmt, kann medizinische Trinknahrung eine sinnvolle Ergänzung zur festen Nahrung sein. Die Eltern können dem Kind sowohl gesund Lebensmittel in Kombination mit hochkalorischer Trinknahrung anbieten, als auch das Essen des Kindes mit einer geschmacksneutralen Trinknahrung anreichern, um so der Mangelernährung entgegen zu wirken. Die hochkalorischen Drinks sind in verschiedenen Zusammensetzungen, abgestimmt auf das Alter und die Bedürfnisse, erhältlich. Trinknahrung versorgt den Körper mit lebenswichtigen Kalorien und Nährstoffen und lässt sich dank der flüssigen Konsistenz und leckeren Geschmacksrichtungen leicht trinken.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.