Medizinische/r
Fachangestellte/r:
Weiterbildung Onkologie

Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) zufolge ist bis zum Jahre 2025 mit einer deutlichen Zunahme an onkologischen Erkrankungen zu rechnen. Damit steigt auch der Bedarf an entsprechend qualifiziertem Personal für die Krebsversorgung.

Mit der Fortbildung zum/zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) der Onkologie entscheiden Sie sich somit für eine gefragte Spezialisierung.

Die Entscheidung, ob eine entsprechende Weiterbildung die richtige Wahl für Sie ist, sollten Sie allerdings anhand der Aufgaben treffen, die Sie hier erwarten. Die Arbeit in der Onkologie kann ein sehr erfüllender Job sein, bringt aber eine große psychische Belastung mit sich.

Welche Tätigkeitsfelder Sie während der Fortbildung zu onkologische/r MFA erwarten, haben wir auf dieser Seite übersichtlich für Sie zusammengestellt.



AUFGABEN EINES/EINER MEDIZINISCHEN FACHANGESTELLTEN DER ONKOLOGIE


Mit der Spezialisierung „Onkologie“ können Sie als Assistenz bei der Durchführung der ärztlichen Behandlung von Krebspatienten hinzugezogen werden. Ihre Arbeit umfasst in diesem Fall die Unterstützung bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung onkologischer Untersuchungen – speziell bei der intravasalen zytostatischen Immun-/ und Chemotherapie.

Ein großer Teil Ihrer Tätigkeiten ist jedoch auch auf psychologische Aspekte und Kommunikation ausgelegt, denn ein Aufgabenbereich ist die psychologische Betreuung von Patienten und deren Angehörigen.



WELCHE PERSÖNLICHEN KOMPETENZEN SOLLTEN SIE MITBRINGEN?


Bevor Sie sich für die onkologische Fortbildung für Medizinische Fachangestellte entscheiden, sollten Sie sich vor Augen führen, welche Belastungen auf Sie zukommen können.

Bei der Arbeit in der Onkologie ist die intensive Konfrontation mit dem Tod unvermeidbar. Sie begleiten Patienten und Angehörige auf einem sehr schweren Weg, mitunter über Jahre.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich dessen bewusst machen und mit Trauer und hohem psychischem Stress umgehen können. Strategien zur Bewältigung lernen Sie mitunter auch während der Fortbildung, trotzdem sollten Sie eine gewisse mentale Stärke und Distanz für die Ausführung dieses Berufes mitbringen.



ZULASSUNGSVORAUSSETZUNGEN ZUR FORTBILDUNG „MFA ONKOLOGIE“


Um für die onkologische Fortbildung zugelassen zu werden, müssen Sie erfolgreich als Medizinische/r Fachangestellte/r ausgebildet sein oder über eine vergleichbare Qualifikation verfügen. Des Weiteren sollten Sie einschlägige Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt haben.



DAUER DER WEITERBILDUNG


Die Weiterbildung für Medizinische Fachangestellte umfasst insgesamt 120 Stunden. Diese gliedern sich in

  • 90 Stunden theoretischen Unterricht
  • 24 Stunden Praktikum
  • 6 Stunden Hausarbeit im Selbststudium


INHALTE DES THEORETISCHEN UNTERRICHTS


Die Weiterbildung richtet sich nach dem Fortbildungscurriculum für Medizinische Fachangestellte „Onkologie“. Der theoretische Unterricht umfasst dabei grundsätzlich neun Themenkomplexe:

  1. Kommunikation und Gesprächsführung
  2. Wahrnehmung und Motivation
  3. Allgemeine medizinische Grundlagen Onkologie und Palliativmedizin
  4. Versorgung und Betreuung der Patienten
  5. Psychosoziale Bewältigungsstrategien im Bereich der onkologischen und palliativmedizinischen Versorgung
  6. Spezielle onkologische Grundlagen, Krankheitsbilder und Therapien
  7. Dokumentation und rechtliche Grundlagen
  8. Therapeutische und pflegerische Interventionen
  9. Psychoonkologische Grundlagen/Rehabilitationen
Im Zuge dieser Einteilung erlernen Sie alle notwendigen Anforderungen im Umgang mit Krebspatienten.


Medizinische Aspekte

Innerhalb der Weiterbildung für den Fachbereich Onkologie lernen Sie selbstverständlich relevantes medizinisches Wissen. Dieses umfasst allgemeine Grundlagen der Onkologie und der Palliativmedizin, aber auch spezifischeres Wissen über Tumorzellenentwicklung und bestimmte Krankheitsbilder.
Sie lernen, wie Sie sich im Notfall verhalten sollten, wie Sie Komplikationen erkennen und richtig einschätzen und welche Behandlungsmethoden in Frage kommen.

Psychologische und kommunikative Kompetenzen

In der Onkologie arbeiten Sie als Medizinische/r Fachangestellte/r mit Menschen zusammen, die unter großen psychischen Belastungen stehen. Ein Teil der Weiterbildung vermittelt daher alle Kompetenzen zur richtigen Kommunikation mit Patienten und deren Angehörigen. Dazu erlernen Sie unter anderem Strategien zur Krisen- und Konfliktbewältigung, aber ebenso Modelle, um die Patientenbedürfnisse entsprechend einschätzen zu können.
Darüber hinaus lernen Sie, sich mit Ihrer Berufsrolle auseinanderzusetzen und das richtige Maß zwischen Nähe und Distanz zu wahren. Damit Sie auch die eigene mentale Gesundheit im Blick behalten, werden Sie außerdem über die Anwendung von Bewältigungsstrategien in unterschiedlichen Situationen in Kenntnis gesetzt.

Ernährung in der Onkologie – zum Beispiel durch Trinknahrung

Die verschiedenen Formen von Krebs bringen unterschiedliche Probleme der Ernährung mit sich. Diese führen häufig zu Mangelernährung – eine der häufigsten Todesursachen bei Krebspatienten.
Das Wissen um die richtige Ernährung in der Onkologie ist somit essenziell. Problematisch ist, dass Krebspatienten häufig zu wenig lebenswichtige Nährstoffe zu sich nehmen und zusätzlich der Tumor einen großen Teil dieser selbst verbraucht. Zusätzliche Belastungen wie die Nebenwirkungen der Chemotherapie erschweren die Verbesserung des Essverhaltens.
Medizinische Trinknahrung kann hier eine Möglichkeit sein, wichtige Nährstoffe sicherzustellen. Vorteile sind hier die flüssige Konsistenz und dass es sich dabei um hochkalorische Kost handelt, die einem Gewichtsverlust vorbeugen kann. Wenn Sie sich speziell für das Thema der Ernährung von Krebspatienten interessieren, können Sie in unserem Artikel Mangelernährung bei Krebs hilfreiche Informationen nachlesen.
Welche weiteren Möglichkeiten der Ernährung es gibt, erfahren Sie innerhalb der Fortbildung zur/zum MFA Onkologie ausführlich.

Organisation und Dokumentation

Auch das Wissen um rechtliche Aspekte und die unterschiedlichen Dokumentationsarten gehören zu den Fortbildungsinhalten. Während Ihrer täglichen Arbeit in der Onkologie gehört auch, die Therapie in Ihrem Aufgabenbereich gewissenhaft zu dokumentieren.
Ebenfalls lernen Sie rechtliche Aspekte in Bezug auf Patientenvollmächte und -verfügungen und andere praxisrelevante Rechtsfragen.

Das Praktikum

Wenn Sie mindestens 90 % des Unterrichts besucht haben und den Nachweis über die Hausarbeit und das Praktikum erbringen, sind Sie zum 15-minütigen Kolloquium zugelassen. Erfolgreich bestanden, macht Sie dieses schlussendlich zur/zum qualifizierten Medizinischen Fachangestellten der Onkologie. Das wird mit einem entsprechenden Zertifikat bestätigt.

Die Hausarbeit

Im Zuge der Hausarbeit wenden Sie die gelernten Schwerpunkte auf ein Praxisbeispiel an. Die expliziten Anforderungen werden vom jeweiligen Veranstalter der Fortbildung zum/zur MFA Onkologie festgeschrieben.

Prüfung und Abschluss

Im Zuge der Hausarbeit wenden Sie die gelernten Schwerpunkte auf ein Praxisbeispiel an. Die expliziten Anforderungen werden vom jeweiligen Veranstalter der Fortbildung zum/zur MFA Onkologie festgeschrieben.



SO PROFITIEREN SIE VON DER WEITERBILDUNG ZUM/ZUR MFA ONKOLOGIE


Als Medizinische/r Fachangestellte/r der Onkologie üben Sie einen sehr wichtigen und abwechslungsreichen Beruf aus. Wenn Sie sich imstande fühlen, die hohe mentale Belastung bewältigen zu können, kann die Arbeit in diesem Fachbereich sehr erfüllend sein.
Beruflich profitieren Sie außerdem von der hohen Nachfrage nach Fachkräften in der Onkologie.
Weitere Informationen zur Weiterbildung erhalten Sie in der offiziellen Broschüre der Bundesärztekammer: Fortbildungscurriculum für Medizinische Fachangestellte und Arzthelfer/innen „Onkologie“


Unser Ernährungstagebuch hilft Ihnen dabei Ihre Ziele zu verfolgen



Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.