Schnell Gewicht zunehmen

Warum leiden viele, insbesondere ältere Menschen an Gewichtsverlust? Die Gründe sind vielseitig: Alleinsein, wenig Bewegung und mangelnde Lebensfreude – all das hat Auswirkungen auf das Essverhalten von älteren Personen. Doch auch chronische Erkrankungen, die mit Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden oder einem erhöhten Energiebedarf einher gehen, können einen Verlust des Körpergewichts verursachen. Auch in Zeiten der Genesung rückt die Nahrungsaufnahme häufig in den Hintergrund. Obwohl gerade dann eine ausgewogene Ernährung wichtig wäre. Eine Folge kann Mangelernährung sein, die zu Untergewicht und einer Gefährdung der Gesundheit führen kann. Wichtig ist dann, dass die Betroffenen sich Kalorien und alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Form zuführen, um wieder zu zunehmen.



Körpergewicht, Körperfett und Muskulatur

Der Mensch besteht aus Wasser, Muskeln, Knochen, Organen und Fettgewebe. Zusammen ergeben sie das Körpergewicht, das im Idealfall weder zu hoch noch zu niedrig ist. Dann besteht ein Gleichgewicht zwischen Kalorienzufuhr und Verbrauch. Wenn diese feine Balance gestört ist, z.B. dann, wenn zu wenig Kalorien mit den Mahlzeiten aufgenommen werden oder überhaupt nichts mehr gegessen wird, greift der Körper auf seine Fettreserven zurück, um seinen Kalorienbedarf zu decken. Und je nachdem, wie viel Körperfett man im Laufe der Zeit unter der Haut (subkutan) oder an anderen Körperstellen gespeichert hat, kann man damit viele Wochen überleben. Neben Fettgewebe werden bei einer Mangelernährung – insbesondere dann, wenn diese krankheitsbedingt ist – auch Muskulatur, also Körpereiweiß abgebaut. Verlust von Muskelmasse ist aber immer ein schlechtes Zeichen, weil es dann zu Schwäche, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und einer Verschlechterung der Erkrankung kommen kann. Denn der Körper hat kein Depot an Eiweiß – wird zu wenig Eiweiß aufgenommen, führt dies zu Muskelabbau, dadurch zu weniger Mobilität und somit zu mangelnder Lebensqualität.



Schnell und gesund an Gewicht zunehmen

Bei Personen mit Untergewicht, das aus Mangelernährung resultiert, ist es wichtig, herauszufinden, welche Nährstoffe bei den Mahlzeiten zu kurz kommen. Werden zu wenige Kalorien aufgenommen? Fehlt es an Eiweiß und/oder Vitaminen? Wird der Energiebedarf nicht gedeckt, sodass der Stoffwechsel nicht richtig funktioniert? Damit das Körpergewicht stabil bleibt und in einem gesunden Bereich liegt, kommt es auf viele Komponenten an. Die Lösung bei Untergewicht ist nicht automatisch, nur die Kalorienmenge auf dem Ernährungsplan zu erhöhen. Vielmehr geht es um die ausgewogene Aufnahme aller Nährstoffe im richtigen Verhältnis, also um die Zufuhr nährstoffreicher Nahrungsmittel und regelmäßige Mahlzeiten.



Wege und Mittel zum Zunehmen

Untergewicht kann für einen Menschen lebensbedrohlich werden, deshalb müssen Betroffene und Angehörige schnell reagieren. Nachhaltigen Erfolg für eine Gewichtszunahme verspricht in vielen Fällen ein individueller Ernährungsplan, der in Absprache mit dem Hausarzt oder einem Ernährungsberater aufgesetzt wird. Darauf befinden sich Nahrungsmittel, die den Energiebedarf decken, die Aufnahme der erforderlichen Kalorienmenge sicherstellen und die die Deckung von wichtigen Nährstoffen, wie z. B. Eiweiß, Vitamine und Spurenelemente beinhalten sollten. Der Plan dient auch gleichzeitig als Maßnahme bei einer gegebenen Mangelernährung. Angehörige sollten Betroffene zudem bei der Nährstoffzufuhr unterstützen. Denn liegen die Gründe für die Appetitlosigkeit zum Beispiel daran, dass sich jemand einsam fühlt oder keine Lebensfreude mehr empfindet, wird das beste Menü ihn nicht überzeugen. Gemeinsames Kochen oder das Einnehmen der Mahlzeiten in Gesellschaft können dabei helfen, dass Menschen wieder Gewicht zunehmen.



Mit Trinknahrung die Gewichtszunahme vorantreiben

Behindern Kau- oder Schluckbeschwerden die regelmäßige Einnahme von Mahlzeiten oder ist eine Zunahme des Körpergewichts im Zuge einer Krankheit notwendig, kann die Nährstoffzufuhr auch in Form von Trinknahrung erfolgen. Die gebrauchsfertige Flüssignahrung enthält Kalorien sowie alle wichtigen Nährstoffe, die notwendig sind, damit Betroffene schnell und gesund an Gewicht zunehmen. Trinknahrung kann als Ergänzung auf dem Ernährungsplan stehen oder vorübergehend als alleiniges Nahrungsmittel verabreicht werden.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.