Hochkalorische Kost

Bei Menschen, die aufgrund einer Erkrankung Gewicht verlieren oder bereits abgenommen haben, sollte der Fokus auf eine Ernährung mit hochkalorischer Kost gelegt werden. Zu den Betroffenen gehören beispielsweise Krebs-Patienten, an Demenz erkrankte Senioren oder Menschen mit Erkrankungen des Magendarmtraktes. Es gilt, den ungewollten Gewichtsverlust zu stoppen und dem Körper genügend Kalorien, Eiweiß sowie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zuzuführen. Eine Möglichkeit, dem Gewichstverlust entgegenzuwirken, ist hochkalorische Trinknahrung. Bei medizinischer Notwendigkeit gibt es dieses auf Rezept und kann vom Hausarzt verschrieben werden.



Definition: Was genau bedeutet hochkalorisch?


Hochkalorische Kost zeichnet sich dadurch aus, dass sie neben allen lebenswichtigen Nährstoffen auch eine große Menge an Kalorien (kcal) besitzt. Damit ist eine Energiedichte von etwa 1,2 bis 2,5 kcal/ml gemeint. Das können fertige Drinks oder spezielle Pulver, die angerührt oder normalen Mahlzeiten untergemischt werden, sein. Mit hochkalorischer Trinknahrung ist es möglich, mit mehreren Portionen das tägliche Kalorien- und Nährstoffdefizit eines Patienten zu decken. Ein Glas mit 200 Milliliter Trinknahrung (2,5 kcal/ml) enthält bis zu 500 kcal.



Zielgruppe: Patienten mit Untergewicht

Untergewicht kann eine Folge von Mangelernährung sein. Liegt eine krankheits- oder altersbedingte Appetitlosigkeit vor, gestaltet sich die Nahrungsaufnahme oft schwierig und wird vernachlässigt. Häufig betroffen sind Senioren, die unter Demenz leiden. Aber auch Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Auch Schluckbeschwerden, schlechte Zähne, Nebenwirkungen von Medikamenten, Schmerzen, Magendarmerkrankungen und Operationen können dazu führen, dass die Zufuhr von Kalorien und lebensnotwendiger Nährstoffe temporär oder dauerhaft zu wenig ist. Da ein steter Gewichtsverlust der körperlichen Gesundheit nachhaltig schadet, muss Mangelernährung rechtzeitig erkannt und behandelt werden.



Kalorienreiche Ernährung bei Mangelernährung

Lebensmittel, in denen viel Fett steckt, haben einen besonders hohen Energiegehalt. Einige Beispiele für hochkalorische Nahrungsmittel sind Butterkäse, Camembert, Nüsse, Fisch aus der Konserve, Bratwurst oder Fleischkäse sowie Avocados. Verspürt der Patient noch einen ausreichenden Appetit, können die täglichen Mahlzeiten zudem mit Butter, Sahne oder Öl angereichert werden. So wird der Kaloriengehalt erhöht und die Gewichtszunahme gefördert. Schokolade und Kuchen sind ebenfalls gute Energielieferanten. Jedoch sollte die Ernährung schmackhaft und abwechslungsreich bleiben und nicht nur aus zuckerhaltigen Kalorienbomben bestehen. Es sollten Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitaminen, Proteinen und Mineralstoffen bevorzugt werden.



Hochkalorische Kost als Ergänzung

Für Patienten, die aufgrund ihres Alters oder durch Erkrankungen wie Krebs oder Demenz ihrem Körper über die normale Nahrung nicht genügend Nährstoffe zuführen können, stellt hochkalorische Trinknahrung eine Möglichkeit dar, der Mangelernährung entgegenzuwirken. Die gebrauchsfertigen Drinks zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus, enthalten neben Kalorien aber auch Vitamine, Proteine und weitere wichtige Nährstoffe. Für Abwechslung bei der Ernährung ist trotzdem gesorgt, denn es gibt für jeden Geschmack die passende Trinknahrung: Neben Schoko, Vanille und Banane sind viele weitere fruchtige oder sogar herzhafte Varianten erhältlich. Wird die Mangelernährung von einem Arzt diagnostiziert, kann dieser ein Rezept für die hochkalorische Kost ausstellen, sodass Patienten die Kosten nicht selbst tragen müssen.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.