Formen der Fehlernährung – Mangelernährung, Unterernährung, Überernährung

Fertiggerichte und Fastfood, aber auch Diäten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Krankheit und Alter haben entscheidende Auswirkungen auf unsere Ernährung. Wer sich über einen längeren Zeitraum hinweg ungeeignet und nicht ausgewogen ernährt, riskiert eine Fehlversorgung. Der Körper erhält nicht mehr die Menge und/oder die Zusammensetzung der Nährstoffe, die er benötigt.

Grundsätzlich wird zwischen drei Formen der Fehlernährung unterschieden:

  • Mangelernährung (qualitative Mangelernährung)
  • Unterernährung (quantitative Mangelernährung)
  • Überernährung (overnutrition)

Fehlernährung

Eine zu einseitige Ernährung ist keine Frage des Alters, sondern häufig Ursache der Lebensumstände. Es fehlt den Betroffenen an Zeit und Lust, sich ausgiebig mit dem Einkaufen und Kochen zu beschäftigen. Vielen mangelt es schlicht an Wissen über eine gesunde Ernährung oder es ist ihnen gleichgültig. Die Lebensmittelindustrie verstärkt den Trend zu Fehlernährung noch durch ein Überangebot an schnell zugänglichen und oft sogar sehr kostengünstigen Fertigprodukten.

Ein typisches Szenario: Es werden zwar ausreichend Kalorien und Energie durch Kohlenhydrate und Fette, aber unzureichend ebenso wichtige Nahrungsbestandteile wie Vitamine oder Mineralstoffe zugeführt. Dadurch kommt es zu Mangelerscheinungen des Körpers.



Unterernährung

Auch durch Unterernährung, sprich einer langfristig zu geringen Energieaufnahme, entsteht ein Defizit an Nährstoffen. In Kombination mit dem Fehlen wichtiger Nahrungsbestandteile spricht man von Malnutrition, also einer quantitativen und qualitativen Mangelernährung (https://trinknahrung.pro/mangelernaehrung/). Davon sind häufig kranke und ältere Menschen betroffen. Durch neue Lebensumstände, Medikation, Schluckbeschwerden, körperliche Schwäche oder Appetitlosigkeit verändert sich ihr Essensverhalten schleichend. Sie geraten in einen gefährlichen Kreislauf.

Hier sind insbesondere Angehörige und Pflegepersonal, aber auch der zuständige Arzt und Medizinische Fachangestellte (MFA) gefragt, die Anzeichen einer Unterernährung frühzeitig zu erkennen. Denn ein längerfristiges Defizit kann weitreichende Folgen wie Muskelschwäche, Wasseransammlungen und andere ernstzunehmende Erkrankungen mit sich bringen.



Überernährung

Eine zu hohe Kalorienaufnahme im Vergleich zur körperlichen Tätigkeit führt zu einer Überernährung und damit in der Regel zu Übergewicht (Adipositas). Übergewicht ist ein Risikofaktor für diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die zu großen Mengen an Cholesterin, Zucker und Salz führen zu Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, zu Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen am Herzen. Je nach Veranlagung kann eine zu hohe Eiweißzufuhr zudem Gicht verursachen.

Um solche gravierenden Gesundheitsrisiken zu vermeiden, ist es wichtig, Lebensmittel mit einem hohen Nährstoffanteil im Verhältnis zum Energiegehalt zu konsumieren. Frische, wenig verarbeitete und pflanzliche Lebensmittel sind den hochverarbeiteten, zuckerhaltigen vorzuziehen.



Fehlernährung vermeiden

Grundlage einer gesunden Ernährung sind vielseitige Mahlzeiten mit einem Schwerpunkt auf Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Feste Einkaufs- und Essensrituale helfen, um Fehlernährung vorzubeugen! Die Mahlzeiten sollten angemessen portioniert und in Ruhe eingenommen werden. Und: Nicht vergessen ausreichend zu trinken! 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, vorzugsweise Wasser oder ungesüßte Tees, sollten es schon sein. Zu einem gesunden Lebensstil einer gesunden Ernährung gehört es außerdem, sich ausreichend zu bewegen. Das regt auch den Appetit an.

Früherkennung und Prophylaxe sind die wichtigsten Werkzeuge, um Fehlernährung zu vermeiden. Diese äußert sich oft in Form von Mikronährstoffdefiziten als qualitative Mangelernährung. Gerade in der Arbeit mit älteren oder kranken Menschen ist es daher unerlässlich, in regelmäßigen Abständen das Gewicht und den körperlichen Zustand zu überwachen. Hier ist der Body-Mass-Index (BMI) ein wichtiger Anhaltspunkt, um eine quantitative Mangelernährung festzustellen. Allerdings müssen stets auch weitere Parameter wie etwa die Entwicklung des Körpergewichts im Auge behalten werden. Validierte Screening-Instrumente wie etwa der MUST-Bogen ermöglichen einen ersten Überblick über potentielle Risiken für den Ernährungszustand. Ein Ernährungstagebuch kann zudem dabei helfen, weitere Indizien einer möglichen Fehlernährung zu identifizieren.



Trinknahrung bei Mangel- und Unterernährung

Bei einer akuten oder chronischen Unterversorgung mit lebensnotwendigen Nährstoffen in der Mangel- oder Unterernährung kann medizinische Trinknahrung als Ergänzung der herkömmlichen Nahrung genutzt werden. Die vollbilanzierten Trinknahrungen sind hochkalorisch und liefern Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Auf trinknahrung.pro erhalten Sie alle Informationen über die Vorteile der hochkalorischen Flüssignahrung und ihre Einsatzgebiete.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.