Tag der Pflege 2018
Mangelernährung bei pflegebedürftigen Menschen

Der Monat Mai steht auch dieses Jahr wieder ganz im Zeichen der Pflegekräfte. Denn am 12.05.2018 findet der Tag der Pflege statt. An diesem Tag sollen Pflegekräfte im ganzen Land für ihr Engagement geehrt werden. Neben einer hohen fachlichen Kompetenz, müssen in der Pflege tätige Personen viel Empathie für ihre Patienten mitbringen. Besonders das Thema Ernährung bei Pflegebedürftigen erfordert viel Feingefühl.


Pflegebedürftige haben oftmals keinen Appetit oder sind motorisch eingeschränkt, sodass die Nahrungsaufnahme schwer fällt. Andere wiederum leiden an Schluckbeschwerden oder vergessen die Nahrungsaufnahme schlichtweg. Da jeder Patient unterschiedliche Bedürfnisse hat, können Pflegende nur auf eine geringe Anzahl allgemeingültiger Regeln zurückgreifen. Von großer Bedeutung für die Ernährung pflegebedürftiger Menschen ist jedoch grundsätzlich die ausreichende Zufuhr von Nährstoffen. Dabei hängt der tatsächliche Nährstoff- sowie Energiebedarf sowohl von der Art der Erkrankung als auch von der körperlichen Aktivität ab. Wichtig ist es außerdem, den Patienten so wenig wie möglich beim Essen zu bevormunden und auf Wünsche einzugehen.



Mangelernährung frühzeitig erkennen

Wenn pflegebedürftige Menschen über einen längeren Zeitraum nur wenig essen und trinken möchten, sollten Pflegekräfte aufmerksam sein. Denn dann ist die Gefahr einer Mangel-ernährung besonders hoch. In einem solchen Fall ist es wichtig herauszufinden, was die Ursache für das Verhalten ist. Schmerzen beim Kauen, Schluckbeschwerden, Appetit-losigkeit oder psychische Beschwerden wie Depressionen und Demenz können der Grund sein und müssen vom Arzt abgeklärt und behandelt werden. Darüber hinaus kann die Pflegekraft den Patienten unterstützen die Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährung umzusetzen und so der Mangelernährung entgegenwirken. Hochkalorische Trinknahrung, die vom Arzt unter bestimmten Voraussetzungen rezeptiert werden, kann beispielsweise eine geeignete Maßnahme sein, um den Nährstoffmangel zu stoppen.


Unser Ernährungstagebuch hilft Ihnen dabei Ihre Ziele zu verfolgen



Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.