Neue Informationsbroschüren zur ärztlichen Rezeptierung von Trink- und Sondennahrungen – Gemeinschaftsprojekt des Kompetenznetzwerkes Enterale Ernährung und der Techniker Krankenkasse

Ungewollter Gewichtsverlust und krankheitsbedingt schlechter Ernährungszustand treten häufiger auf als gemeinhin angenommen wird. Eine ärztliche Intervention kann in vielen Fällen angezeigt sein bis hin zur Verordnung sogenannter bilanzierter Diäten auf Rezept.

Die Vorgaben zur Verordnung bilanzierter Diäten – auch als Trink- und Sondennahrungen bekannt – sind sowohl für Ärzte:innen als auch für betroffene Patienten:innen jedoch mitunter nicht leicht zu durchschauen. Die Grundlagen und Anforderungen an die ärztliche Verordnung der Erzeugnisse auf Rezept bestehen zwar bereits seit 2005, wurden aber in 2021 im Rahmen einer Gesetzesnovelle für das Gesundheitssystem neu verankert. Dies haben das Kompetenznetzwerk Enterale Ernährung und die Techniker Krankenkasse zum Anlass genommen, in einem Gemeinschaftsprojekt zwei Informationsbroschüren aufzulegen, die die Vorgaben der Rezeptierung anschaulich erklären.

Eine Broschüre richtet sich an Ärzte:innen mit Informationen zu den Rechtsansprüchen kassenärztlicher Patienten, den Verordnungsvoraussetzungen, zur ärztlichen Diagnose und zum richtigen Ausfüllen des Rezeptes. Die zweite Broschüre klärt Patienten:innen über die besonderen Aspekte bei einer Ernährungstherapie auf und gibt Auskunft darüber, was bei einer ärztlichen Verordnung bilanzierter Diäten zu beachten ist. Beide Informationsbroschüren sind ausgesprochen hilfreiche Handreichungen, die komplexe rechtliche Sachverhalte anschaulich erklären. Sie sind auf der Website des Kompetenznetzwerkes unter www.kn-ee.de einzusehen und kostenlos herunterzuladen.

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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.