Mangelernährung durch Schluckbeschwerden
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Wer regelmäßig mit Schmerzen beim Schlucken kämpft oder sich häufig verschluckt, der könnte an chronischen Schluckbeschwerden leiden. Auslöser für derartige Beschwerden sind vielfältig und reichen von Entzündungen im Mund- und Rachenraum bis hin zu Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Jeder fünfte bis sechste Deutsche über 55 Jahren hat Probleme bei der Nahrungsaufnahme.


Auf Grund der Beschwerden greifen Betroffene auf leicht schluckbare Lebensmittel wie Milchreis, Fertigsuppen oder Toastbrot zurück. Was im ersten Moment sinnvoll erscheint, kann fatale Folgen haben – denn der Körper nimmt durch die einseitige Ernährung zu wenige Nährstoffe auf. Das Ergebnis kann eine Mangelernährung sein.



Hinweise zur Nahrungsaufnahme bei Schluckbeschwerden

Um eine ausreichende Nahrungsaufnahme trotz Schluckbeschwerden sicherzustellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein Training der Muskeln und Organe, die beim Schlucken beteiligt sind, kann dabei helfen die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Auch eine bewusste Körper- und Kopfhaltung kann helfen, dass das Schlucken erleichtert wird. Neben der richtigen Technik, ist es zudem wichtig die richtigen Lebensmittel zu sich zu nehmen. Anstelle von Fertigprodukten, sollten gesunde und nährstoffreiche Produkte für die Nahrungsaufnahme püriert werden. Auch frisch gepresste Säfte eignen sich gut. Wenn so trotzdem keine ausreichende Aufnahme von Nährstoffen gewährleistet wird, kann Trinknahrung eine Lösung sein. Diese enthält die benötigten Nährstoffe und ist bereits verzehrfertig. Eine Einnahme der Trinknahrung sollte im Voraus mit dem Arzt abgeklärt werden. Liegt eine Mangelernährung vor, kann der Arzt ein Rezept ausstellen und die Krankenkasse übernimmt die Kosten. Doch auch ohne Rezept ist die Trinknahrung in Apotheken erhältlich.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.