Mangelernährung bei chronischen Magendarmerkrankungen
Auslöser für verschiedene Krankheiten

Der Darmkrebsmonat März ruft Menschen ab 50 Jahren dazu auf, sich regelmäßig einer Früherkennungsuntersuchung zu unterziehen. Denn bei jeder siebten Krebserkrankung in Deutschland handelt es sich um Darmkrebs. Der Heilungsprozess verläuft in den meisten Fällen positiv – vorausgesetzt die Krankheit wird frühzeitig erkannt. Auch Menschen mit chronischen Magendarmerkrankungen haben ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Sie sollten nach Beginn der Krankheit eine entsprechende Vorsorge einleiten.

Zu chronischen Magen-Darm-Erkrankungen zählen neben Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa auch eine chronische Gastritis. Betroffene haben nicht nur mit einem erhöhten Krebsrisiko, sondern häufig auch mit Nährstoffmangel und ungewolltem Gewichtsverlust zu kämpfen. Dies liegt zum einen daran, dass die Erkrankungen das Verdauungssystem massiv belasten. In der Folge kann der Körper Nährstoffe nicht mehr richtig verarbeiten. Zum anderen kommt es durch Symptome wie Erbrechen oder starkem Durchfall zu weiteren Nährstoff- und Gewichtsverlusten. Die Angst vor solch akuten Symptomen kann zusätzlich dazu führen, dass Betroffene das Essen meiden.



Nährstoffmangel und Gewichtsverlust gezielt entgegenwirken

Therapieoptionen sind so unterschiedlich, wie die einzelnen Krankheitsverläufe selbst. Daher sollten Ernährungstherapien stets individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Besonders bei akuten Schüben kann hochkalorische Trinknahrung eine Lösung sein. Sie stellt die Energie- und Nährstoffzufuhr sicher und kann somit einer Mangelernährung vorbeugen.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.