Trinknahrung als möglicher Ausweg
Kreislauf der Mangelernährung

Eine gesunde Ernährung rückt immer mehr in das Bewusstsein der Menschen. Häufig wird der Schwerpunkt auf das Vermeiden von Übergewicht gesetzt. Jedoch leiden rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland unter Mangelernährung. Oftmals beginnt der gefährliche Kreislauf mit Appetitlosigkeit und endet mit schwerwiegenden Erkrankungen.


Zur Risikogruppe gehören vor allem ältere, körperlich eingeschränkte oder chronisch kranke Personen. Ihnen fällt die Zubereitung einer ausgewogenen Mahlzeit schwer, sie haben Schmerzen beim Kauen oder Schlucken oder nehmen Medikamente, die den Appetit beeinträchtigen. Doch auch Einsamkeit und psychische Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen oder Demenz, können Risikofaktoren für eine ungenügende Nahrungsaufnahme und Mangelernährung sein.



Fatale Folgen durch schwaches Immunsystem

Der gefährliche Kreislauf beginnt meist mit Appetitlosigkeit, die durch Geschmacks-veränderungen, Medikamente oder physische sowie psychische Probleme hervorgerufen wird. Ebenso können verschiedene Erkrankungen zu Schluckbeschwerden führen. Die Nahrungsaufnahme wird zur Last und immer häufiger vermieden. Es folgt eine Unter-versorgung an Kalorien und lebensnotwendigen Nährstoffen wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe. Daraus kann sich eine Mangelernährung entwickeln. Die Körpersubstanz und auch die Muskelmasse nehmen ab. Betroffene verlieren an Gewicht und werden schwach, müde und antriebslos. Eine Schwächung der Immunabwehr ist die Folge und Infektionen können dann häufiger auftreten. Der Nährstoffmangel kann auch zu einer schlechteren Wundheilung führen, die sich unter anderem durch Entzündungen im Mundbereich zeigen kann.

Mangelernährte Menschen sind anfälliger für Krankheiten, von denen Betroffene sich dann auch langsamer erholen. Vor allem chronisch kranke Personen leiden durch Mangelernährung eher unter Komplikationen. Das vorzeitige Sterberisiko ist deutlich erhöht.



Trinknahrung als Lösung

Es gilt die Abwärtsspirale der Mangelernährung rechtzeitig zu unterbrechen. Risikogruppen und Betroffene sollten ihr Gewicht und ihre Blutwerte regelmäßig von einem Arzt kontrollieren lassen. Ältere, weniger aktive Menschen benötigen häufig etwas weniger Energie, aber der Bedarf an Nährstoffen bleibt unverändert. Dieser lässt sich nur durch bewusstes und regelmäßiges Essen decken. Falls dem Körper über die normale Nahrung nicht ausreichend Nährstoffe zugeführt werden können, ist Trinknahrung eine mögliche unterstützende Maßnahme.

Die trinkfertige Lösung ist hilfreich für Menschen, denen der Appetit fehlt oder die nur schwer schlucken oder kauen können. Sie ergänzen die Nahrungsaufnahme effektiv. Betroffene entscheiden gemeinsam mit ihrem Hausarzt oder Ernährungsberater über die richtige Dosierung. Schreibt der Arzt ein Rezept aus, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Trinknahrung.


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Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.