Tag der gesunden Ernährung 2020
Ernährung bei gastrointestinalen Erkrankungen
Für die richtige Ernährung sollte man vor allem auf sein Bauchgefühl hören – davon ist auch der Verband für Ernährung und Diätetik e.V. (VFED) überzeugt. Der diesjährige, vom VFED organisierte Tag der gesunden Ernährung am 07. März steht deshalb unter dem Motto „Ernährung bei gastrointestinalen Erkrankungen – Prävention und Therapie“. Viele Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können zu Einschränkungen im Alltag führen, besonders hinsichtlich der Ernährung. Der Aktionstag zeigt Betroffenen, wie sie diese krankheitsbedingten Beschwerden durch die Umstellung der Essgewohnheiten und der Lebensmittelauswahl lindern können.
Was ist eine gastrointestinale Störung?
Eine gastrointestinale Störung ist der Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. Dabei kommt es oft zu Problemen bei der Verdauung und Verwertung von Nährstoffen. Besonders häufig treten gastrointestinale Erkrankungen in Form einer entzündlichen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), dem Kurzdarmsyndrom oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auf.
Mangelernährung bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Weit verbreitete Formen von CED sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Bei Morbus Crohn entstehen Entzündungen im gesamten Magen-Darm-Trakt, bei Colitis ulcerosa im Dickdarm. Dadurch kommt es zu Symptomen wie Durchfall und Bauchschmerzen. Häufig leiden die Betroffenen auch unter Appetitlosigkeit. Wenn die Lust aufs Essen verloren geht und parallel dazu auch die Verwertung der Nahrung gestört ist, kann es zu einer
Mangelernährung kommen. Eine gezielte Ernährungstherapie ist ein wichtiger Therapiepfeiler bei der Bekämpfung dieser Erkrankungen. So kann nicht nur Untergewicht und Mangelernährung bei CED vermieden werden, sondern auch die Anfälligkeit für entzündliche Schübe der Krankheit gesenkt werden, die in Zusammenhang mit der Ernährungsversorgung steht.
Die richtige Ernährung bei Pankreatitis
Nicht nur bei CED kommt es auf eine gesunde und bedarfsgerechte Ernährung an. Auch im Rahmen einer Pankreatitis ist sie wichtig. Bei dieser entzündlichen Erkrankung der Bauchspeicheldrüse unterscheidet man zwischen einem akuten und chronischen Krankheitsverlauf. Bei der chronischen Form der Pankreatitis produziert die Bauchspeicheldrüse kaum noch Verdauungsenzyme. Daraus entsteht eine Störung der Fettverdauung – die mit einer Mangelernährung und einem
ungewollten Gewichtsverlust einhergehen kann. Abhilfe schafft eine auf den Schweregrad der Pankreatitis zugeschnittene Ernährungstherapie. Dabei sollte vor allem auf eine fettarme und leicht verdauliche Kost geachtet werden.
Ernährungstherapien bei Kurzdarmsyndrom
Neben CED und Pankreatitis gehört auch das Kurzdarmsyndrom zu den gastrointestinalen Erkrankungen. Dieses wird durch eine operative Entfernung von Teilen des Dünndarms verursacht. Je nach Ausmaß der Entfernung kann es zu Problemen bei der Aufnahme von Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Wasser kommen. So entstehen ähnliche Beschwerden wie bei CED oder Pankreatitis, wie z.B. Durchfall, Fettstuhl oder Laktoseintoleranz. Um einer Mangelernährung beim Kurzdarmsyndrom vorzubeugen, sollte die Ernährung stets an die Aufnahmefähigkeit des verbleibenden Darms angepasst werden. Wenn sich der Darm von der Operation erholt hat, ist im Allgemeinen eine hochkalorische und eiweißreiche Kost empfehlenswert.
Die richtige Ernährung bei gastrointestinalen Erkrankungen
Kann der Nährstoffbedarf im Rahmen einer normalen Ernährung bei Magen-Darm-Erkrankungen nicht gedeckt werden, bietet sich als ergänzende Lösung hochkalorische
Trinknahrung an. Sie hat eine milkshakeähnliche Konsistenz und enthält alle lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis. Aufgrund der flüssigen Konsistenz kann Trinknahrung von Betroffenen leichter aufgenommen werden, als feste Mahlzeiten. Da jede gastrointestinale Erkrankung spezielle Herausforderungen im Bereich Ernährung mit sich bringt, sollte eine Ernährungstherapie mit medizinischen Trinknahrungen stets mit dem Hausarzt oder Ernährungsberater besprochen werden.