Mangelernährung bei Krebs
Ein guter Ernährungszustand ist lebenswichtig

Die Bedeutung der richtigen Ernährung wird von Krebspatienten und deren Angehörigen häufig unterschätzt. Dabei sterben jedes Jahr rund 55.000 Betroffene an einer Mangelernährung und nicht an der Krankheit selbst.[1]

Die Ursachen für eine Mangelernährung bei Krebspatienten sind vielfältig. Sie klagen zum einen häufig über Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme, die durch Entzündungen im Mund verursacht werden. Zum anderen sind auch Schluckbeschwerden oder Appetitlosigkeit denkbare Auslöser. Neben der Krebserkrankung selbst können diese Beschwerden auch Folge einer Krebstherapie sein. Hinzu kommt, dass Tumorerkrankungen den Stoffwechsel beeinflussen, sodass der Körper mehr Energie benötigt. Fett- und vor allem Muskelmasse werden schneller abgebaut, als der Körper neu bilden kann. Der Patient nimmt ab – er fühlt sich müde und abgeschlagen.

Somit hängt der allgemeine Zustand des Patienten auch von der Zufuhr lebensnotwendiger Nährstoffe ab. Ein Mangel an eben diesen wichtigen Nährstoffen kann den Therapieerfolg negativ beeinflussen. Um dem entgegen zu wirken, können individuell abgestimmte Ernährungstherapien helfen. Die zusätzliche Einnahme von Trinknahrung sollte mit dem Hausarzt beraten werden, um sicher zu stellen, dass alle Nährstoffe in ausreichenden Mengen zugeführt werden.

Mit der neuen Kampagne „Gesundheit hat Gewicht“ will der DIÄTVERBAND e. V. in Zusammenarbeit mit namhaften Herstellern von Trinknahrung über das Thema Mangelernährung aufklären. Dort finden Interessierte weiterführende Informationen und Ernährungstipps.



[1] Deutsches Krebsforschungszentrum


Unser Ernährungstagebuch hilft Ihnen dabei Ihre Ziele zu verfolgen



Häufige Fragen zum Thema Trinknahrung

Was sind die Ursachen von Mangelernährung?

Die Gründe für Mangelernährung sind vielfältig. Sie kann einerseits durch ein falsches Ernährungsverhalten oder chronische Erkrankungen wie Krebs ausgelöst werden. Andererseits können auch Erkrankungen, wie zum Beispiel Demenz oder gesellschaftliche und finanzielle Faktoren, zu Mangelernährung führen.

Woran erkenne ich eine Mangelernährung?

Eines der wichtigsten Anzeichen für eine Mangelernährung ist die ungewollte Gewichtsabnahme, die sich häufig an knochigen Fingern und Händen sowie einem eingefallenen Gesicht bemerkbar macht. Weitere sichtbare Symptome sind glanzlose Haare und brüchige Fingernägel. Außerdem weisen körperliche Schwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen hin. Häufig werden diese Symptome fälschlicherweise dem hohen Alter des Patienten zugeschrieben. Wenden Sie sich im Zweifel an Ihren Arzt, um die Ursache und die Behandlung abzuklären.

Wie kann ich Mangelernährung vorbeugen?

Sie können einer Mangelernährung vorbeugen, indem Sie sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren und besonders auf einen hohen Nährstoffgehalt der Lebensmittel achten. Darum sollten Gemüse, Obst, Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, fettarmes Fleisch und Fisch regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen. Wenn Sie bereits untergewichtig sind, muss der Kaloriengehalt der Nahrung beispielsweise durch fettreiche Milchprodukte, Nüsse und Öle erhöht werden. Ergänzend können Sie nach Absprache mit Ihrem Arzt auf Trinknahrung zurückgreifen.

Welche Folgen hat eine chronische Mangelernährung?

Chronische Mangelernährung kann, neben einem allgemeinen Schwächegefühl, zu zahlreichen körperlichen Beeinträchtigungen führen. Langfristig belastet Mangelernährung das Immunsystem und stört die Funktion von inneren Organen wie Herz und Lunge. Außerdem erhöht eine nicht erkannte Mangelernährung das Sterblichkeitsrisiko – gerade bei Senioren.

Wie verläuft die Behandlung beim Arzt?

Bei Verdacht auf Mangelernährung wird sich Ihr Arzt nach Möglichkeit ausführlich mit Ihnen über Ihre Ernährungsgewohnheiten unterhalten. Vor allem bestehenden Beschwerden, Erkrankungen sowie Ihrer sozialen Situation wird er dabei wahrscheinlich besonders Aufmerksamkeit schenken (Anamnese).

Wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Ja. Wenn der behandelnde Arzt eine Mangelernährung feststellt und eine ambulante Ernährungstherapie verschreibt, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten für die Behandlung. Im Einzelfall sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Krankenkasse halten.

Wo ist der Unterschied von Mangelernährung zu Untergewicht?

Bei Unterernährung, auch quantitative Mangelernährung genannt, nimmt der Betroffene insgesamt zu wenig Nahrung zu sich. Sein Körper wird langfristig nicht ausreichend mit lebensnotwendiger Energie und Nährstoffen versorgt. Die qualitative Mangelernährung hingegen ist eine Form der Fehlernährung. Der Körper nimmt genug Energie über die Nahrung auf, aber er wird nicht mit allen Nährstoffen in ausreichender Menge versorgt.